Ilsenburg

Geschichte

Ilsenburg gilt als älteste christliche Siedlung des Harzes. Besondere Aufmerksamkeit bekommt der Ort durch das Ilsetal, einem Teil des Nationalparks Harz. Schon zu Zeiten Ottos III., der im Jahre 995 in Ilsenburg weilte, waren hier Corveier Mönche tätig und bauten die Kapelle St. Vitus. Zur Jahrtausendwende wurde ein Benediktinerkloster errichtet. Über das ganze Mittelalter war dieser Ort christliches Kulturzentrum.

995 weihte König Otto III. in Ilsenburg die St.-Vitus-Kapelle ein. 1003 übergab sein Nachfolger Heinrich II., an den in der heutigen St.-Benedikt-Kirche Buntglasfenster erinnern, an Arnulf von Halberstadt, den Bischof des Bistums Halberstadt, die Elysynaburg. Um 1010 entstand aus ihr das Benediktinerkloster mit der Kirche St. Peter und Paul, der 1131 die nahegelegene Marienkirche folgte. 1547 wurde in Ilsenburg die Reformation eingeführt, mit der das Kloster aufgehoben und die Marienkirche evangelisch wurde. 1631 ging aller Besitz auf die Schweden über und die Katholiken starben aus.

Im Zuge der Industrialisierung ließen sich um 1900 wieder Katholiken in Ilsenburg nieder, die von Geistlichen der St.-Katharinen-Kirche in Halberstadt betreut wurden. Die Gottesdienste fanden zunächst im Hotel Ilsestein (der Familie Herzig) statt, später im evangelischen Gemeindehaus.

1932 wurde das Kirchbaugrundstück gekauft, und am 1. September 1934 folgte der Erste Spatenstich. Bereits am 7. Oktober 1934 erfolgte die Grundsteinlegung, und am 31. März 1935 wurde die neue Kirche durch Dechant Brandt benediziert. Auch die Kirchengemeinde aus Wernigerode unterstützte den Bau. Nach einer Renovierung der Kirche wurde am 1. November 2003 durch den damaligen Weihbischof Gerhard Feige ein neuer Altar geweiht, auch Ambo und Tabernakel wurden erneuert.

Am 1. Juli 2007 erfolgte die Gründung eines die römisch-katholischen Gemeinden in Elbingerode, Hessen, Ilsenburg, Osterwieck, Wasserleben, Wernigerode und Zilly umfassenden Gemeindeverbundes. Aus dem Gemeindeverbund entstand im Mai 2010 die Pfarrei „St. Bonifatius“ mit Sitz in Wernigerode. Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 9.588 Einwohnern der Stadt Ilsenburg 243 der römisch-katholischen Kirche angehörten, was etwa 2,5 % entspricht. Die Mehrheit der Einwohner gehörte keiner Religionsgemeinschaft an.

Architektur

Die in rund 270 Meter Höhe über dem Meeresspiegel gelegene Kirche wurde nach Plänen des Architekten Wilhelm Ulrich aus Halle (Saale) erbaut. Die Benedikt-Statue vor dem Oculus über dem Eingangsportal wurde 2015 aufgestellt.
In der Nordwand der Kirche befindliche Buntglasfenster sind den heiligen Heinrich II. und Benedikt gewidmet, ein Kruzifix mit Darstellungen der vier Evangelistensymbole hat über der Eingangstür seinen Platz. Vor einer Kopie des Gnadenbildes Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe können Opferkerzen aufgestellt werden. Das Kirchengestühl lässt einen Mittelgang frei und bietet 48 Sitzplätze. An den Seitenwänden befinden sich 14 Kreuzwegstationen, die als Holzreliefs ausgeführt sind. An der Rückwand des Altarraums sind ein Hängekreuz sowie eine Statue der heiligen Hedwig von Andechs angebracht, die aus einem ehemaligen Ilsenburger Kinderheim stammt. Der Tabernakel ist in eine Mauerecke eingelassen.

Gottesdienstzeiten

für Ilsenburg | St. Benedikt

Samstagvorabendgottesdienst: Samstag, 18 Uhr
Gottesdienstfeier:Dienstag, 18 Uhr

Impressionen aus St. Benedikt

Schlossstraße 36a | 38871 Ilsenburg


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